Archives: November 12, 2022

Review – Airpods Pro V2 (2022)

Drei Jahre mussten Apple-Fans auf ein Nachfolgemodell zu den Airpods Pro warten. Nun seit September 2022 ist es soweit und die 2. Generation geht an den Start. Ob sich ein Kauf bzw. Umstieg lohnt, erfahrt ihr in diesem Kurzreview.

Klang der Airpods

Die 2. Generation der Airpods Pro hat sich soundtechnisch nochmal deutlich verbessert. Sowohl Bässe als auch Mitten und Höhen klingen für mich sauberer und klarer. Hierfür und für das Active Noise Cancelling (kurz: ANC) sorgt der neue verbaute H2-Chip.

ANC

Die Geräuschunterdrückung hat Apple wirklich stark verbessert. Im Gegensatz zu den ersten Airpods höre ich beim Videoschauen oder Musikhören nun so gut wie gar nichts mehr von meiner direkten Umgebung. Keinerlei nerviges Gebrülle, Gerede oder Straßengeräusche. Der Transparenzmodus scheint auch nochmal besser zu funktionieren als beim Vorgängermodell. Ich nutze diesen aber so gut wie nie und kann es daher nicht beurteilen.

Akkulaufzeit

Der Akku hält eine ganze Weile lang. Ich nutze die Airpods täglich seit 2 Wochen und musste sie noch nicht einmal aufladen. Laut Apple halten sie aufgeladen mit aktiviertem ANC an die sechs Stunden durch. Das sollte auch für eine lange Bahn- oder Autofahrt ausreichen. Insgesamt kommt man mit dem Ladecase auf eine Akkulaufzeit von 24 Stunden.

Neue Features der Airpods

Mit den neuen Airpods kann man nun die Lautstärke direkt an den Hörern verändern. Das ist wirklich praktisch und funktioniert, indem man mit dem Zeigefinger nach oben bzw. unten streicht. Zudem kann man das Ladecase nun mit einer „Wo ist?“-Funktion suchen…wer’s braucht. Geschützt gegen Wasser und Schweiß sind die Pods nun ebenfalls. Außerdem gibt es jetzt vier Aufsatzgrößen für die Ohrstöpsel. Somit sollten die meisten Hörer und Hörerinnen eine für ihre Ohren passende Größe finden.

Fazit zu den neuen Airpods

Egal ob Sound, ANC oder ein paar neue Komfortfunktionen – ich kann die zweite Generation der Airpods Pro nur empfehlen. Ob man sie allerdings kaufen muss, wenn man schon das Vorgängermodell besitzt, ist eine andere Frage. Ich denke, in diesem Fall sollte man noch ein wenig warten, bis die Pros 2 günstiger zu haben sind.

Ich nutze sie hauptsächlich im Zusammenspiel mit meinem Ipad sowie hin und wieder auf Bahnfahrten mit meinem Galaxy S21. Auch mit diesem Apfel-fremden Produkt funktionieren die Airpods einwandfrei.

Wie bei allen Cases ist auch das der Airpods recht anfällig für Kratzer. Insbesondere, wenn man es z.B. in einer Tasche oder einem Rucksack mit sich trägt. Deshalb empfehle ich euch, eine Schutzhülle für das Case zu kaufen. Diese gibt es für um die zehn Euro zu kaufen.

Meine Wertung insgesamt lautet:

 8/10

Pro

  • Sehr guter Sound
  • Beeindruckende Geräuschunterdrückung
  • Guter Tragekomfort
  • Lange Akkulaufzeit

Contra

  • Teuer (299 Euro)
  • Funktionieren am besten mit Apple-Produkten
  • (Zu) wenige Einstellungsmöglichkeiten – erst recht, wenn man die Airpods mit keinem Apple-Produkt verwendet

Bilder

Eigene Aufnahmen


Wer hat Angst vor dem Boogieman? Film-Review zu „Sinister“ (2012)

Das Schreiben läuft für den Autoren Ellison Oswalt (gespielt von Ethan Hawke) mehr schlecht als recht. Deshalb entschließt er sich aus finanziellen Gründen, mit seiner Familie in ein neues erschwingliches Haus in Pennsylvania zu ziehen.

Auf dem Dachboden des neuen Zuhauses findet Oswalt 8mm-Filme mit Namen wie „Pooly Party“, „Schlafenszeit“ oder „Grillfest“, die zeigen, wie verschiedene Familien auf grausamste Art getötet werden. Oswalt sehnt sich zurück nach der Zeit, als er noch einen Erfolgsroman mit dem Titel „Kentucky Blood“ geschrieben hat. Die 8mm-Filme ziehen den Familienvater in ihren Bann. Er versucht das Geheimnis um diese zu lüften und ahnt nicht, in welche Gefahr er sich und seine Familie bringt.

Bughul is watching you

Bei den schauspielerischen Leistungen sticht besonders Ethan Hawke hervor. Ich sehe ihn spätestens seit Sinister wirklich gerne in Filmen. Aber auch seine Frau (Juliet Rylance) und die Kinder Trevor (Michael Hall D’Addario) und Ashley (Clare Foley) spielen recht überzeugend.

Regie führte der US-Amerikaner Scott Derrickson (u.a. verantwortlich für „Der Exorzismus von Emily Rose“ sowie „Erlöse uns von dem Bösen“ – ich kann euch beide Filme ans Herz legen).

Der eigentliche Star und Bösewicht des Films ist „Bughul“. Dieser geht angeblich auf eine heidnische Gottheit zurück und soll sich von Kinderseelen ernähren. Hiermit ist wohl so etwas wie der schwarze Mann oder der Boogieman gemeint. Als ich ihn zum ersten Mal im Film sah, habe ich mich echt gegruselt. Er sieht aus wie einer der Jungs von Slipknot mit Maske 😉

Bughul tritt (im Gegensatz zum grottigen Nachfolger „Sinister 2“) sehr gezielt in Erscheinung. Doch dafür haben es diese Szenen wirklich in sich und sind ziemlich gruselig. Alleine im Dunkeln würde ich mir den Film daher nicht anschauen 😉 Auch die sehr spezielle düstere und makabre Musik (man beachte die strangen Klänge in den 8mm-Videos) trägt ihren Teil dazu bei.

Über das Ende des Films (auf das ich hier aus Spoiler-Gründen nicht näher eingehe) kann man geteilter Meinung sein. Ich bin kein großer Fan von Kindern als Bösewichter, weil ich sie einfach nicht gruselig finde. Dennoch ist das Ende zumindest schlüssig – gerade wenn man es mit vielen anderen unstimmigen bzw. unlogischen Horrorstreifen vergleicht. Auch ein paar der Jumpscares sind recht platt (Stichwort: lauter Rasenmäher).

Fazit zu Sinister

Trotz kleinerer Kritikpunkte ist Sinister immer noch einer der besten Horrorfilme des letzten Jahrzehnts. Dazu tragen u.a. die soliden schauspielerischen Leistungen, die gekonnt umgesetzten Schockmomente und die düstere Musik bei. Sinister gehört damit auch im Jahr 2022/2023 zu meinen absoluten Lieblings-Horrorfilmen.

Meine Wertung lautet:

 9/10

Pro

  • Gute Schockmomente
  • Gruseliger Bösewicht

Contra

  • Der typische dümmliche Polizist in Horrorfilmen…
  • Kinder gruseln nur so lala
  • Ein paar eher platte Jumpscares

Ähnliche Filme: Insidious, The Ring, The Ring 2, The Conjuring, The Conjuring 2

Bilder

WILD BUNCH GERMANY (2012), http://sinister-derfilm.de/?gallery/stills


Leider doch gar nicht mal so geil – Review zu „The Witcher“ (Staffel 1 und 2)

Die Serien-Adaption des Geralt von Riva von Netflix „The Witcher“ erschien mit einer ersten Staffel am 20. Dezember 2019. Die zweite Staffel folgte dann am 17. Dezember 2021. Die Serie hält sich (zumindest in der ersten Staffel) deutlich strikter an die Romanvorlage aus der Feder des polnischen Autors Andrej Sapkowski als die Videospiele zum Hexer von Riva… und die Erwartungen waren wohl bei vielen einfach zu hoch. Aber dazu später mehr.

The Witcher – Story, Welt und Themen

Wer bisher noch nie vom Hexer gehört hat: Protagonist Geralt von Riva zieht in einer mittelalterlichen Fantasywelt durch Städte und Dörfer, um die Menschen gegen Bezahlung von allerlei Monstern und Fantasyfiguren zu befreien. Er trifft auf verschiedene (Haupt-)Figuren, darunter die Zauberin Yennefer von Vengerberg, den Zwerg Zoltan Chivay und den Barden Rittersporn, seinen besten Freund. Mit Ciri, einer jungen Prinzessin von Cintra, verbindet ihn ein besonderes Schicksal, das nach und nach aufgedeckt wird.

Was mir an der Romanvorlage und damit auch an den Spielen sehr gut gefällt: Es gibt in Sapkowskis Welt kein Schwarz und Weiß, eindeutig Böse und eindeutig Gut, sondern die Hintergründe, Charaktereigenschaften und Beweggründe der einzelnen Personen, ob Mensch, Zwerg, Elf oder sonstige Fantasyfigur, erschließen sich erst mit der Zeit. Wie in unserer, so trifft man auch in der Hexer-Welt auf Hass, Liebe, Brutalität, Diskriminierung, Rassismus, Vorurteile oder Alkoholismus.

Auch in der Serie werden diese Motive gut dargestellt. Allerdings ist der Look (Figuren, Hintergründe, Rüstungen und Kostüme) einfach viel zu „shiny“ und sauber. Alles leuchtet auf eine komische unnatürliche Art und Weise. Hier hätte ich mir einen viel düstereren und realistischeren Ansatz gewünscht.

Schauspielerische (Nicht-)Leistungen und unbewusstes Vergleichen

Die schauspielerischen Leistungen, insbesondere von Ciri (Freya Allan) und Rittersporn (Joey Batey) finde ich in beiden bisherigen Staffeln nicht wirklich überzeugend. Henri Cavill (übrigens selbst ein Fan der Videospielreihe) ist so ziemlich der Einzige, der in seiner Rolle als Hexer überzeugen kann. Die erste Staffel gefiel mir insgesamt sogar noch besser als die zeitlich chronologisch geordnete Staffel 2, da die Folgen hier zeitlich und inhaltlich unabhängig voneinander sind. So geht es in der allerersten Folge z.B. um Renfri, eine verfluchte Prinzessin in Blaviken, die sich mit dem Hexer duellieren möchte. In Folge 6 der ersten Staffel geht es um die Jagd auf einen goldenen Drachen.

Die Charaktere und ihr Schicksal waren mir insbesondere in Staffel 2 ziemlich egal, weshalb ich nicht groß mitgefiebert habe in den Kämpfen und Schlachten. Auch die Nebendarsteller blieben mir nicht groß in Erinnerung. Dazu muss man sagen: Ob man will oder nicht, man vergleicht die Serie und ihre Figuren oft (unbewusst) mit denen aus der Videospielreihe von CD Projekt RED. Ich lieber „The Witcher 3“ und es zählt zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Ich würde es sogar zu meinen persönlichen Top Five der besten Spiele aller Zeiten zählen.

Und der raue, muskelbepackte und doch einfühlsame Hexer aus „The Witcher 3“ bleibt einfach unerreicht. Sorry, Henry Cavill, du machst deine Sache sehr gut und ragst deutlich heraus, was die schauspielerischen Leistungen betrifft. Aber der „echte“ Hexer ist und bleibt für mich Geralt von Riva aus dem hochgelobten dritten Teil der Videospiele.

Vielleicht wäre es besser gewesen, erst die Bücher zu lesen, dann die Serie zu schauen und zum Schluss die Videospiele zum Hexer zu konsumieren. Zumindest würde man so Serie und Spiel nicht ständig miteinander vergleichen und die Serie wäre bei mir dann wohl (deutlich) besser weggekommen.

Am schlimmsten finde ich jedenfalls Joey Batey als Rittersporn. Einfach nur nervig hoch zehn! In den Spielen fand ich den Charakter schon nervtötend. In der Serie ist Rittersporn einfach nicht zum Aushalten. Auch seine Songs (insbesondere in der 2. Staffel) wirken komplett deplatziert.

Fazit

Ich mochte und mag die Serie zwar ganz gern, ein „Must see“-Titel ist sie für mich aber definitiv nicht. Dazu wirkt vieles einfach zu unstimmig und belanglos. Die Schauspieler bleiben alle ziemlich blass, die Geschichte plätschert so vor sich hin, der Look ist viel zu „shiny“ für eine eigentlich düstere Mittelalter-Welt und es gibt in den beiden Staffeln nur wenige Szenen, die im Gedächtnis haften bleiben.

Meine Wertung lautet:

6/10

Pro

  • Gut choreografierte Kämpfe/Actionszenen
  • Henry Cavill

Contra

  • Blasse Charaktere außer Geralt
  • Dieser nervige Barde !!!
  • Zu heller und cleaner Look für eine mittelalterlich-düstere Welt
  • Teilweise schlechte Effekte (siehe Drachen in Staffel 2)
  • Zeitsprünge in Staffel 1 können sehr verwirrend sein

Beste Folgen bisher: „Bankette, Bastarde und Begräbnisse“ (Staffel 1), „Kaer Morhen“ (Staffel 2)

Ähnliche Serien: Game of Thrones, House of Dragon, The Last Kingdom

Bilder

Redanian Intelligence https://redanianintelligence.com/2021/12/21/all-hi-res-pics-from-the-witcher-season-2/